In den letzten Wochen wurde an verschiedenen Stellen, z.B. hier und da darüber nachgedacht, inwiefern es nutzbringend für ein Unternehmen ist, Pressemitteilungen vorab an Blogger herauszugeben (also “Blogmitteilungen”). Der Erfolg gibt Jens Kunath vermutlich Recht:
Die Aktion war nicht ohne Risiko, das war mir bewusst. Umso erfreuter bin ich, dass alle Blogger positiv berichtet haben.
Allerdings sollte das nicht als Freibrief verstanden werden, sämtliche in Frage kommenden Blogger anzuschreiben, um auf Unternehmensmeldungen hinzuweisen. Daher stellt Herr Kunath auch die richtigen Fragen:
– Möchtet ihr überhaupt Informationen von Unternehmen zugesandt haben oder findet der Blogger die für ihn relevanten Informationen selbst?
– Wenn ja, nur von web 2.0 Unternehmen oder auch von anderen?
– In welcher Form? Pressemitteilung, spezielle Blogmitteilung?
– Soll die Kontaktaufnahme persönlich per IM oder Telefon erfolgen?
– Soll die Information der Blogs vor der Presse oder gleichzeitig erfolgen? Blogger haben doch durch das schnelle Medium ohnehin einen Zeitvorsprung.
Meine Meinung:
- Zusenden ist in Ordnung, aber nur solange es den “normalen” Mailverkehr umfässt, sprich: Menschen mit denen ich in Kontakt stehe, deren Blog ich lese etc. kann ich durchaus kontaktieren um auf Neuigkeiten hinzuweisen.
- egal ob Web2.0 oder nicht, es sollte themenrelevant sein
- Was ist eigentlich aus der guten alten Mailing-Liste geworden, in die ich mich eintragen kann, wenn ich Interesse an einem Angebot/Thema zeige? (RSS wäre für diesen Zweck ja auch denkbar, allerdings lässt sich das schlechter steuern)
- Gleichzeitigkeit oder Vorzeitigkeit ist mir Gleichgültig. Entweder ist das Thema interessant, um drüber zu berichten, oder nicht. Schaden wird es allerdings in den meisten Fällen nicht, wenn der Presse-Mitarbeiter online schon einen Eindruck zum Thema in den Blogs gewinnen kann, was natürlich auch ein (kleines) Risiko darstellt.
Andere haben das mit der persönlichen Auswahl der angeschriebenen Blogs und dem einmaligen Kontaktieren etwas anders verstanden. Andreas findet das auf Companice gar nicht so lustig:
Wenn Sie daran jedoch nicht interessiert sein sollten, geben Sie mir bitte kurz Bescheid und ich werde Sie aus dem Verteiler raus nehmen.
Sorum, Nadine, bitte genau nicht. (Da du ja bestimmt unseren Blog abonniert hast etcpp. kannst du ja gleich unsere Mailadresse aus dem Verteiler wieder rausnehmen, danke).
Drum merke:
SPAM wird auch durch den Namen “Pressemitteilung” nicht zum Permission Marketing…
Einen Website-Betreiber (manchmal Blogger) anzuschreiben, weil man eine zum Thema der Website passende Pressemitteilung parat hat ist eine Sache, jemanden (ungefragt) auf einen Verteiler zu setzen, weil man denkt, dass es schon irgendwie passen könnte, eine ganz andere.