Update: wie unter anderem bei Wikipedia (englisch) zu lesen ist, hat Microsoft den Dienst in 2009 komplett wieder eingestellt. Den Artikel lasse ich also nur als „Zeitzeuge“ hier liegen…
Das ist Microsofts Versuch auf den Web2.0 Zug aufzuspringen: Popfly. Was ich bis jetzt sehen kann, sieht nicht schlecht aus und hat meiner Meinung nach das Potenzial, die oft unverstandene und von vielen als zu frickelig empfundene RSS-Technologie in einen breiteren Markt einzuführen (und ich sage bewusst noch nicht “Massenmarkt”).
Nach eigener Aussage kann man damit vor allem “Mashuppen”. Einige der Anwendungsmöglichkeiten sieht man im Screencast hier: Videolink (englisch). Man kann also ganz intuitiv bestimmte Informationsquellen mit verschiedenen Frontends zusammenbasteln und auf das Ergebnis mit zwischengestöpselten “Blocks” Einfluss nehmen. Das wirkt schon ganz ansprechend umgesetzt, obwohl sich der Dienst ja noch in der Alpha-Phase befindet.
Mich hat die Vorstellung im Screencast als erstes an Yahoo-Pipes erinnert, scheint mir von der Benutzbarkeit aber mehr auf Enduser als auf Entwickler ausgerichtet zu sein, was ich gut finde, denn es wird (und soll) nicht dabei bleiben, dass die täglich auf Plattformen und Blogs veröffentlichten Informationshappen nur von Powerusern konsumiert werden.
Um es auszuprobieren benötigt man allerdings neben Silverlight noch einen Windows Live-Account und muss sich auf die Warteliste setzen (funktionieren soll das Ganze dann aber tatsächlich diesmal mit »Mozilla Firefox 2.0, Internet Explorer 6.0 or higher«). Ich werde das auf jeden Fall mal ausprobieren, wenn mein Zugang freigeschaltet ist.
Habt Ihr Euch das schon genauer anschauen können? Wie findet Ihr die Idee und Umsetzung?
Also optisch ist das schon mal sehr ansprechend. Ob es technisch den gleichen Eindruck hinterläßt, bleibt abzuwarten. Yahoo hat da ja einiges vorgelegt.
Für eine Webanwendung aber völlig inakzeptabel ist die Tatsache, dass das Ganze mal wieder auf der proprietären Microsoft-Entwicklung namens Silverlight basiert, wie Du schon erwähnt hast. Die gibt es bisher nur für Windows und OS X. Bleibt abzuwarten, wie sich das in Richtung Linux entwickelt. Die Installation von Silverlight für den Firefox wird zwar unter Linux angeboten, durchführen sollte man wahrscheinlich erstmal nur in einer virtuellen Maschine.
Aus Sicht von Microsoft ist es wahrscheinlich verständlich, die eigenen Technologien zu nutzen. Wenn diese aber nicht alle Plattformen unterstützen, kann ich in diesem Fall nicht von einer modernen Web-Applikation sprechen. So modern das neue Silverlight auch sein mag, die Zeiten, bestimmte Benutzer von Web-Applikationen auszuschließen, sollten eigentlich vorbei sein. Microsoft geht hier immer noch alte Pfade.
Ich persönlich finde den Ansatz von Yahoo! momentan besser. Ich konnte ohne Einschränkung sofort loslegen. Gespannt bin ich auch auf das, was von Google vielleicht noch kommen wird. Wer weiß …