„Ob die Zeit des Bloggens vorbei ist“ fragt Martin im aktuellen Webmaster-Friday – eine Frage, die schon öfter aufgetaucht ist – vor allem in Zusammenhang mit Facebook, Twitter und Co. …
…dazu werfe ich einen Blick in die Google Trends und entdecke, dass es da durchaus Veränderungen gibt:
Im deutschsprachigen Raum wird im Zeitverlauf über die Jahre das „deutsche“ Wort „bloggen“ eher verwendet als das englische „blogging“ (man könnte sogar eine leicht positive Tendenz erkennen). Das interpretiere ich so, dass „bloggen“ mittlerweile angekommen und ein fester Bestandteil der Netzlandschaft geworden ist. Auch in der nicht allzu Netz-affinen Bevölkerung wird der Begriff mittlerweile angewendet: selbst bei RTL Punkt 12 gibt es mit Christine Neder die „Punkt 12 Bloggerin„!
Für das Wort „blog“ sieht der Chart etwas anders aus:
Das hat sich einigermaßen stabilisiert – der große Sprung Anfang 2011 kommt durch eine Anpassung der Google Trends Daten durch Google zustande (bessere Zuordnung der Region). Im weltweiten Chart zeigt, dass das Interesse für „blog“ seit einigen Jahren rückläufig ist:
Das ist sicher der Tatsache geschuldet, dass der „Hype“ vorbei ist und nun eine ganz normale Nutzung vorliegt. Außerdem werden viele ehemals als „Blog“ gestarteten Projekte nicht mehr als Blog sondern mehr als Online-Magazin wahrgenommen und eher unter ihrem Namen gesucht.
Das große Problem: keine funktionierende Blogsuche
Leider gibt es keine (gut) funktionierende Blogsuche und Google (die dort am ehesten etwas hinbekommen könnten) kümmert sich sehr stiefmütterlich gar nicht um das Thema. Das ist zur Vernetzung und zum Meinungsaustausch (nicht nur) bei aktuellen Themen jedoch unerlässlich. Mancher behilft sich mit einem umfangreichen RSS-Reader oder den Suchmaschinen und viel Herumblättern…
Meine Meinung zum Bloggen
Nööö, Bloggen ist nicht tot. Genauso wenig wie Fernsehen tot ist oder Stricken. Es ist nur mittlerweile nichts neues mehr, was nur einer kleinen eingeschworenen Gemeinde mit überdurchschnittlichen technischen Fähigkeiten vorbehalten ist. Heute kann jeder, der möchte ein Blog starten und drauflos schreiben. Gut so!
Wie schätzt ihr das ein und wie beurteilt ihr die aktuelle Situation Eures Blogs?
Ich habe noch nicht mal richtig angefangen zu bloggen, mir mehrfach vorgenommen, es deutlich zu intensivieren und bin dann doch meist wieder davon abgekommen. Für mich war das bisher immer etwas, das nebenbei läuft und nur ein Hobby darstellt. Mittlerweile sind 10 Jahre ins Land gegangen und es ist eine Sache, die ich nicht missen möchte: wann immer mir danach ist, kann ich einfach was mir passt ins Internet reinschreiben und im besten Fall liest es irgendwann jemand, dem es weiterhilft oder den es amüsiert.
Geht es tendenziell – gefühlt – eher mit dem Blog bergauf – oder doch bergab?
Bergauf! Es geht immer bergauf. Sogar wenn es bergab geht…You ain’t seen nothin‘ yet! 😈
Hat Social Media damit zu tun?
Ich sehe das eher als Chance und nicht als Hindernis. Das ist mir erst kürzlich wieder aufgefallen, als innerhalb von zwei Tagen ein paar Tausend Besucher von Facebook kamen, was ich nicht selbst beeinflusst hatte. In Bezug auf das Blog habe ich mich damit noch nicht weiter beschäftigt, was allerdings schon auf meiner Liste steht…
Oder die durch wachsende Geschwindigkeit immer kürzere Zeit, sich auf so etwas wie einen Artikel einzulassen?
Wenn es interessante Themen sind, die ansprechend präsentiert werden, dann lassen sich die Leser auch darauf ein. Wer das nicht schafft, kann immer noch einfach ein „Online-Tagebuch“ schreiben und sich Jahre später drüber freuen, dass er seine vergangenen geistigen Ergüsse zu verschiedensten Themen Revue passieren lassen kann.
Werden Blogs ein Randphänomen? Oder waren sie das eigentlich von Anfang an?
Blogs waren und sind in Deutschland eher ein Randphänomen in der allgemeinen Bevölkerung. Trotzdem haben sie ihre Daseinsberechtigung und tragen viel zum Austausch der Menschen bei. Besonders gut gefällt mir, dass Bloggen es jedem ermöglicht, einfach Informationen zu veröffentlichen und eine Gemeinschaft um sich zu scharen, was in den 80er und 90er Jahren noch ein ganz anderer Akt war. Insbesondere in spitzen Themenbereichen macht das absolut Sinn und funktioniert sehr gut.
Passender Spruch: Totgesagte leben länger!
Toller Artikel! Früher war es aber so, dass jeder zweite oder dritte Blogger einfache Inhalte wie zum Beispiel Infografiken oder Videos in seinem Blog geteilt hatte.
Heutzutage werden die Inhalte immer mehr in die Social Media Dienste verlagert. Daher ist die Frequenz nach meiner Meinung ein wenig gesunken zu früher und daher tauchen immer weniger Blogs in der der Feedliste auf.
Aber man kann die Social Media Dienste wie du bereits geschrieben hast, wunderbar dazu nutzen tolle Inhalte welcher einen Mehrwert bieten zu promoten. Ist der Artikel ausführlich und bietet einen Mehrwert, geht der bei den Social Media Diensten wie Facebook und Google durch die Decke und es kommt extrem viel Traffic. Dies sollte man ja wie bereits bekannt, einfach nicht unterschätzen. In diesem Sinne wünsche ich dir ein schönes Wochenende.
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