Im Moment vollziehe ich gerade den Wechsel vom Home-Office zum externen Büro. Meine Erfahrungen und Gedanken dabei und die Vor- und Nachteile möchte ich hier weitergeben.
Seit fast 5 Jahren habe ich jetzt hauptsächlich zu Hause im Homeoffice gearbeitet. Das hat seine Vorteile, aber – aus meiner Sicht – auch einige Nachteile.
Vorteile eines externen Büros sind zum Beispiel:
- (räumliche) Trennung von Arbeit und Privatleben (Job hinter sich lassen, Kundenanrufe)
- je nach Persönlichkeit weniger Beeinträchtigung der Konzentration auf die Arbeit (zum Beispiel durch private Telefonanrufe+Besuche, die im Büro seltener vorkommen)
- die Zusammenarbeit mit anderen Menschen funktioniert meiner Erfahrung nach im Büro-Umfeld besser als zu Hause (professionelleres Umfeld sorgt für andere Sichtweise auf die eigene Arbeit)
- professionelleres Bild nach außen (vor allem in Verbindung mit Kunden relevant – aber auch die Selbstsicht kann leiden)
Nachteile eines Büros:
- Kosten eines Büros
- meist nötiger Arbeitsweg (kann auch ein Vorteil sein)
- schnelles Einschieben einer Not-Arbeits-Session nicht so einfach machbar (je nach Entfernung)
Einige der Nachteile lassen sich allerdings sogar in Vorteile ummünzen: so lässt sich der Arbeitsweg für etwas tägliche Bewegung morgens und abends nutzen und die Entfernung kann dafür sorgen, dass private Erledigungen auf den Abend vertagt werden, anstatt diese tagsüber „einzuschieben“ (immer wieder ein „beliebter“ Zeitferesser für viele Kreative).
Jede Jeck is anders!
Es hängt immer auch von den Menschen und deren Haltung / Disziplin usw. ab – mancher kann zu Hause gemeinsam mit anderen Höchstleistungen vollbringen (gerade bei Paaren interessant, die kreativ tätig sind), andere kommen nur im Büro auf ihr Wunschniveau und brauchen die professionelle Aura der Räumlichkeiten.
Ich kenne beides: ich hatte bisher im Arbeitsleben sowohl Büros extern (direkt neben der Wohnung und auch weiter weg) – mit anderen zusammen und allein. Daher weiß ich: ein Büro allein macht noch kein erfolgreiches Arbeitsklima aus – da müssen noch ein paar mehr Faktoren zusammenkommen.
Momentan ist der Schritt überfällig, da ich schon eine Weile mit der Idee schwanger gehe, wieder ein externes Büro zu nutzen. Das hat sich über einen längeren Zeitraum angebahnt und jetzt ist die Zeit gekommen, das auch umzusetzen. Ab 1. April geht es los und: nein, es ist kein April-Scherz! 😉
Ich bin guter Dinge, dass sich daraus etliche Vorzüge für mich und meine Arbeit ergeben und ich meine Produktivität damit deutlich steigern werde. Gern berichte ich später mal, wie es sich entwickelt hat.
hallo gabriel,
zuerst: alles gute. ohne änderung kein fortschritt!
ich kenne die arbeit im externbüro nur als gast. wenn ich inhouse eine schulung gebe, oder projekte beim kunden zum abschluss bringe.
seit über 15 jahren in der selbständigkeit. eine direkte trennung arbeit/privat empfinde ich nicht. beides gehört einfach zu meinem leben. alle ungewollten einstreuungen wenn ich privat sein will regele ich technisch. allerdings dürfte es mit kindern anders sein.
der zweite aspekt ist durchaus ein kostenfaktor. es kann immer etwas sein, bei dem ich schnell eingreifen muss, das hiesse also im büro und zu hause die gleichen arbeitsgeräte.
offenbar bin ich derart in mit meinem arbeitswerkzeug eingefahren, das ich den anspruch habe überall gleich arbeiten zu können.
# multimonitor-setup
# backupstruktur doppelt
# headset, stuhl usw.
das würde ich mir nicht leisten wollen.
bis dann, marco.
Hallo Marco,
danke für die guten Wünsche! Deine Gründe sind durchaus nachvollziehbar. Das „Eingreifen“ möchte ich von zu Hause aus auch können, aber dafür benötige ich nicht die „volle Ausrüstung“ sondern mir reicht „das kleine Besteck“. Das ist vermutlich auch ein wenig Geschmacksache.