Angestellte für’s Kündigen bezahlen

ZapposDer US-amerikanische Internet-Schuhversender Zappos möchte gern, dass die angestellten Mitarbeiter 100%ig hinter dem Unternehmen stehen und den Kunden einen besonders guten Service bieten. Was kann man da tun? Ganz einfach: das Unternehmen bietet neuen Mitarbeitern $1.000 an, wenn diese nicht weiterarbeiten!

Bill Taylor hat eine Führung durch das Unternehmen erhalten und einiges erfahren bei seinem Besuch. Diese Informationen gibt er jetzt in einem Interview an alle Interessierten weiter. Wer der englischen Sprache ein wenig mächtig ist, versteht worum es geht: zum Interview-Video »

$1.000 wenn Sie nicht weiterarbeiten!

Es gibt für die Rekrutierung von Mitarbeitern bei Zappos erst einen Review-Prozess, nach dem alle die geeignet scheinen zu einem 1-wöchigen (bezahlten) Training eingeladen werden. Danach werden Sie vor die Wahl gestellt, entweder weiterzuarbeiten, oder anstatt der neuen Arbeitsstelle einen Bonus von $1.000 anzunehmen und wieder ihres Weges zu gehen. Etwa 10% der neuen Call-Center Mitarbeiter macht von dieser Möglichkeit Gebrauch.

Macht das Sinn für ein Unternehmen?

Das macht auf jeden Fall Sinn, besonders bei Service-orientierten Unternehmen, wo ein nicht zufriedenstellend verlaufender Kundenkontakt ein großes verschenktes Einnahmen-Potenzial der Zukunft bedeutet. Ein Mitarbeiter der nicht voll hinter der Unternehmens-Philosophie steht, wird nicht die von ihm erwartete Leistung zeigen.

Bei der Betrachtung was ein hochmotivierter Mitarbeiter dem Unternehmen pro Jahr bringt (außerdem den Kunden viel stärker an das Unternehmen bindet und höhere Umsätze mit dem Kunden generiert), wird recht schnell klar, dass dies auch im umgekehrten Fall passiert, dann allerdings in negativer Hinsicht.

Mundpropaganda bleibt aus

Zusätzlich bleibt der Effekt der positiven Mundpropaganda für die Kunden dieses Mitarbeiters aus, oder – schlimmer noch – verwandelt sich in negative Mundpropaganda, was dann nicht mehr nur die Kunden betrifft, mit denen der jeweilige Mitarbeiter direkt zu tun hatte.

Außergewöhnliche Ziele erfordern ungewöhnliche Methoden

Mir gefällt die unkonventionelle Möglichkeit, genau die Menschen im Unternehmen zu versammeln, die sich voll mit der Idee identifizieren können und so an einem Strang ziehen. Bisher scheint die Rechnung für Zappos jedenfalls aufzugehen. Mittlerweile sind über 1.600 Mitarbieter bei dem Internet-Versandhaus beschäftigt.

Was haltet Ihr von dieser Herangehensweise bei der Einstellung von Mitarbeitern? Wäre soetwas auch bei Unternehmen in Deutschland möglich?

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