Das Erlernen des Zehnfingersystems oder Zehn-Finger-Maschinenschreiben (manchmal auch „Tastschreiben“ oder „Computerschreiben“ genannt) ist einfacher als gedacht: wer etwas Geduld mitbringt und nicht alles an einem Tag erlernen will, der kommt mit recht wenig Übungszeit aus. Die Kunst liegt – wie so oft beim Lernen – in der Wiederholung. Ich selbst lerne das Zehnfinger-Schreiben mit einem Zeiteinsatz von 10 Minuten pro Tag und mache deutliche Fortschritte.
Ich habe mich ganz locker an das Thema „herangewagt“ und mir vorgenommen, pro Tag eine Übungssitzung à 10 Minuten mit dem Lernprogramm meiner Wahl zu machen. Das habe ich zwar nicht immer eingehalten (z.B. zur Weihnachtszeit) aber insgesamt doch recht regelmäßig meine Tipp-Übungen durchgeführt.
Es ist sinnvoll, sich vor Beginn eine Software zum Zehnfingerschreiben lernen auszusuchen. Anschließend kann es sofort losgehen mit dem Lernprozess, da keine weitere Vorbereitung benötigt wird.
Parallel lernen oder „All In“?
Nun steht die Entscheidung an, ob das Zehnfingersystem das bisher verwendete Tipp-„System“ ersetzen soll oder zum Üben immer zwischen professionellem Zehnfingerschreiben und eigenem „Adlersuch-Verfahren“ hin- und hergewechselt werden soll. Besonders zu Anfang, sinkt so die Geschwindigkeit des Tippens (z.B. einer E-Mail) auf ein fast nicht auszuhaltendes Niveau. Die Entscheidung hängt sicher auch von den beruflichen Anforderungen ab: wer täglich viele E-Mails schreibt, aber noch nicht das Tastschreiben beherrscht, der wird vermutlich in den ersten Tagen nach der Umstellung wenig Freude haben. Dafür ist die Lernkurve deutlich steiler.
Denkbar ist auch, das System erst umzustellen, nachdem die Grundlagen erlernt wurden – also z.B. grundsätzliche Fingerhaltung, Groß- und Kleinschreibung und sämtliche Buchstaben-Tasten. Vorher gibt es sonst öfter große Lücken beim Tippen und die Gefahr etwas erneut „falsch“ zu erlernen, weil die Kenntnis des richtigen Fingersatzes für bestimmte Tasten fehlt. Wer sich diesen schon einmal einprägen möchte, dem hilft diese Grafik weiter.
Lektion für Lektion zum Zehnfingersystem
Die meisten Lernprogramme gehen nach einzelnen Lektionen vor, die aufeinander aufbauen und jeweils neue Tasten einführen. Wer eine Lektion halbwegs sicher beherrscht, kann zur nächsten übergehen. Manche Programme ermöglichen auch eigene Lektionen und Texte oder zeigen 0ft falsch getippte Buchstabenfolgen häufiger an, um den Lernvorgang zu beschleunigen.
Meine Erfahrungen zum 10-Finger-Schreiben lernen:
- Kostenlos Tippen lernen: Tipp10 – Freeware für das Zehnfingersystem (Oktober)
- 10-Fingerschreiben – Mein “Training” (November)
- Tippen üben: Stand nach 72 Übungssitzungen a 10 Minuten (Januar)
- Tippen üben: Maschinenschreiben – Stand nach knapp 19 Stunden (März)
- Tippen üben: Geschwindigkeit verbessern (April)
- Zehnfinger-Schreiben – Stand nach 25 Übungsstunden (Mai)
- Zehnfingerschreiben üben – knapp 30 Stunden (Juni)
- Tippen üben: Fehlerquote verringern (August)